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Exkrement Beton - Komplett im Arsch

Exkrement Beton - Komplett im Arsch
Exkrement Beton - Komplett im Arsch
 
Exkrement Beton - Komplett im Arsch

Exkrement Beton - Komplett im Arsch

Exkrement Beton - Komplett im Arsch

Format: CD, Album
Katalognummer: AOS-004a
EAN: 0660042449535
Genre: Punk
Veröffentlicht: 05.10.2017
Stückzahl: 500


Tracklist:

01.  Schönes Mädchen
02.  Die dicke Tina
03.  Unrasiert (und fern der Heimat)
04.  Hässliches Kind
05.  In der Kneipe zur trockenen Kehle
06.  Alkohol
07.  Sag mal wirklich
08.  Alkohol heilt alle Wunden
09.  Ficken
10.  Ich lache
11.  Südlied
12.  Barbara (Live)
13.  Der notgeile Onkel (Live)
14.  Pech
15.  Ich hasse Menschen
16.  Uftata
17.  Killernieteniro
18.  Bierkneipe
19.  Edeltraut
20.  Wölfe im Schafspelz feat. Markus (7erJungs)


Auf diesem Album befinden sich Songs aus verschiedenen Jahren (2003 - 2016), seit dem bestehen von Exkrement Beton. 20 Songs räudiger Punkrock aus der Havelstadt Brandenburg der die niederen Instinkte der Menschlichkeit bedient.


Vorhören in minderer Qualität

Schönes Mädchen
Die dicke Tina
Unrasiert (und fern der Heimat)
Hässliches Kind
In der Kneipe zur trockenen Kehle
Alkohol
Sag mal wirklich
Alkohol heilt alle Wunden
Ficken
Ich lache
Südlied
Barbara (Live)
Der notgeile Onkel (Live)
Pech
Ich hasse Menschen
Uftata
Killernieteniro
Bierkneipe
Edeltraut
Wölfe im Schafspelz

 

 


 


 

 

Review

 
Ugly Punk

Seit fast 15 Jahren erfreuen uns EXKREMENT BETON mit ihrem dreckigen Punkrock, der vor allem durch seine primitiven Fäkal-, Sex- und Suff-Texte heraussticht. Keine Peinlichkeit wurde dabei in den letzten Jahren ausgelassen. Nun gibt es mit „Komplett im Arsch“ eine Compilation, auf der verlorene Songs aus den Jahren 2003 bis 2016 auf einer Scheibe zusammengefasst wurden, um die Wartezeit auf das neue Album zu verkürzen.

Und wie sollte es auch anders sein, wird man beim Hören dieser Scheibe mit Songs belohnt, die an die niedrigsten Instinkte appellieren. Selbstverständlich wird der und die ein oder andere diese politisch völlig unkorrekten textlichen Ergüsse als asoziale, dumme Kackscheiße verteufeln. Derjenige oder diejenige hat aber vermutlich von Punkrock nicht besonders viel verstanden. Und wer glaubt, dass das alles auch noch ernst gemeint wäre oder es vielleicht wirklich ernst nimmt, was hier so von sich gegeben wird, sicherlich noch weniger. Natürlich ist es dennoch sexistische Kackscheiße. Aber eben auf eine ironisch-provokante Art und Weise vorgetragen, der ich dennoch etwas abgewinnen kann. Das ist eben rotziger anti-pc-Pogo-Punkrock, der neben den stumpfen Songs aber auch den ein oder anderen ‚anständigen‘ Beitrag im Repertoir hat. Fokus liegt aber, wie man es von EXKREMENT BETON gewohnt ist, auf dem Assel- und Gossen-Punk. Für Szenepolizisten natürlich ein gefundenes Fressen. Aber so ist das halt mit dem Punkrock. Musikalisch finde ich die Scheibe übrigens richtig geil, wenn ich dieses Wort hier mal anbringen darf. Auch, wenn man mal von der ein oder anderen Live-Aufnahme absieht, vom Sound her. Knallt einfach gut rein. Vor allem die neueren Sachen sind echt gut aufgenommen. Zur Auflockerung gibt es ein paar nachgespielte Lieder, wobei sich bei dem Onkelz-Cover von "Ich lieb mich" erneut die Aufpasser der politischen Konformität auskotzen dürften. Allerdings finde ich diesen Beitrag (der einen anderen Text wie das Original bereit hält) auch ziemlich daneben, deshalb habe ich dafür dann auch vollstes Verständnis.

Man bekommt mit dieser Compilation genau das, was man von dieser Band erwartet. Wer mit sowas bisher nix anfangen konnte, sollte besser die Finger von der Scheibe lassen. Ich, der ich mich doch auch als linkspolitischen aber auch nachdenklichen Menschen bezeichne, lasse mich dennoch gerne mal in die Niederungen der Niveaufreiheit herab. Vor allem wenn diese so enthusiastisch vorgetragen wird wie hier. Punkrock, Alter!

 

Mirko 19. Dezember 2017

 
CrazyUnited

Exkrement Beton veröffentlichen auf ihrem Album komplett im Arsch 20 Songs aus den Jahren 2003-2016, darunter auch einige Coversongs. Mit Schönes Mädchen steigt man mit schönem alten Rumpelpunk ein der jedoch gut produziert ist. Textlich könnte der Song auch von den typischen ficken, saufen stumpf oi combos kommen. Auch die Songs "die dicke Tina" und "Unrasiert ( und fern der Heimat )" gefallen vom musikalischen her, die Texte kommen jedoch sehr pubertär rüber. Einer meiner Anspieltipps ist "Hässliches Kind" wo mir der Ska- Einfluss zu Beginn gut gefällt. Weiter geht es mit dem Schleimkeim Cover "in der Kneipe zur trockenen Kehle", was wie die anderen Cover "Barbara von den Lokalmatadoren", "Bierkneipe von Pogoexpress" , "Edeltraut von Klartext Punkrock" gut auf die Platte passt und man sich immer wieder anhören kann. Thematisch geht es im Song "Sag mal wirklich" um das Thema Gewalt gegen Punks/Andersaussehende was textlich wie musikalisch gut umgesetzt ist und daher auch ein Anspieltipp meinerseits ist. Es folgen Alkohol heilt alle Wunden, Ficken, Ich lache, Südlied , bevor es mit einer Liveversion des Lokalmatadore Hits Barbara weitergeht, der die Liveatmosphäre gut rüberbringt. Es folgt der Song "der Notgeile Onkel" wo es sich um eine Live Cover Version des Songs "Ich lieb mich" von den Onkelz handelt. Zu meinen Favoriten zählt noch der Song Killernieteniro und das letzte Stück auf dem Album "Wölfe im Schafspelz" ( Pocken Cover ) mit Unterstützung von 7er Jungs Markus. Fazit: Die Platte ist sehr abwechslungsreich und gut produziert und ein schöner Zusammenschnitt vergangener Tage, daher von mir eine Note 2 und bestimmt noch mehrere Durchläufe im Player.
 

Eddie Sharp 10. November 2017

 
bierschinken.net

Eigentlich könnte ich an dieser Stelle exakt das gleiche Review reinkopieren wie ich es im Jahr 2014 zu "Eine kleine Scheiße", dem vorigen Album der Band, verfasst habe. Lediglich die Songtitel und Texte sind anders. Wobei - hier gibt es sozusagen eine Werkschau. Songs von 2003 bis 2016 werden chronologisch angeordnet. Vorerst schlucke ich ehrfürchtig - 20 Titel? Wer soll sich diesen geistigen Dünnpfiff so lange anhören können? Augen zu und durch.

Die ersten drei Lieder sind dann gleich mal textlich dermaßen primitiv, dass die Kassierer, Eisenpimmel und Lokalmatadore wie eine vegane politisch hyperkorrekte und antisexistische Straight-Edge-Kapelle daherkommen. Puh...ob man das noch witzig finden soll, darüber kann man sich wohl beim nächsten Plenum sehr trefflich streiten.
Wieder gibt es ein Schleim-Keim-Cover ("In der Kneipe zur trockenen Kehle"). Auch die Lokalmatadore werden nachgespielt, in einer Live-Version ("Barbara"). Beides find ich ziemlich überflüssig, weil zu nah am Original. Vielleicht sind noch andere Covers dabei, dann habe ich sie aber nicht erkannt. Auffällig ist, dass die Songqualität ab 2011 enorm steigt. So halte ich beispielsweise "Pech" für einen großen Hit. Und dass Exkrement Beton trotz aller Primitivität politisch am richtigen Fleck stehen, beweisen sie mit dem letzten Song "Wölfe im Schafspelz".
Alles in allem eine schöne Zusammenstellung von nicht veröffentlichten Liedern, von denen man sich hätte ruhig 4-5 sparen können. Und falls der Albumtitel mit entsprechendem CD-Cover eine Persiflage auf den gleichnamigen Track von Feine Sahne Fischfilet darstellen soll, dann finde ich das enorm lustig.

 

Kabl Oktober 2017

 
Schafe Schüsse

Die Geschmäcker sind so verschieden wie die Ärsche der Menschen, dachte ich beim Betrachten des etwas gewöhnungsbedürftigem Coverartworks dieser auf 500 Exemplare limitierten Scheibe von der 2.001 gegründeten Exkrement Beton aus Brandenburg (Havel). Exkrement Beton setzen sich aus den ehemaligen Combos Rollstuhl Räuber und Stiefelfreunde Brandenburg zusammen, deren Bandnamen nicht so ein wirklich großgeistiger Wurf waren. Beim Aufräumen des Proberaumes sind (lt. Info) all' diese Songs entdeckt worden und kommen nun auf dieser Scheibe zu extraordinären Zügen.

Sogar das Plastic Bomb (*Punk Fanzine) zählt zu den Vitastationen von Exkrement Beton, deren namentlichen Beweg-/Hinter(n)gründe auch im eher dünnen Booklet unterfüttert/ausgeführt werden. Mit "Schönes Mädchen [2003]" (Track 1) steigt man unerwartet witzig in diese Scheibe ein und lässt einen klasse Kellerrumpelsound hören. Typischer Proberaum-Keller-Punksound wie man ihn früher oft zockte. Textlich freilich eines dieser Lieder, das nach dem oft gehörten Pubertäts-Muster "Punk trifft auf Normalo-Mädel" abläuft, aber der klasse Sound macht trotzdem Bock, was auch beim folgenden "Die dicke Tina [2003]" (Track 2) [abgesehen vom Textinhalt] so bleibt, der allerdings (so weit verständlich) doch eher sehr frühpubertär rüberkommt. Exkrement Beton gehen danach direkt mit der Schweinenummer "Unrasiert (und fern der Heimat) [2003]" (Track 3) noch tiefer in den Keller und stellen die Frage in den Raum, ob diese Zeiten einen solchen Songs wirklich brauchen? Gut, dass Exkrement Beton sich selbst den Stempel des "Explicit Blödsinn" rangepappt haben, andernfalls könnte man das alles etwas zu überernst sehen.

Die erste (musikalisch!) interessantere Nummer kommt mit "Hässliches Kind [2003]" (Track 4) bei dem man zu Beginn mit dem Ska Einfluss erstmals für leichtes Staunen sorgt, dann aber leider in einen Niveauplätter und Rumpelpogopunk abdriftet. Hätten Exkrement Beton nicht diesen klasse Sound, hätte ich vermutlich bereits beim Erstdurchlauf die CD in die Ecke gefeuert. Gut, dass es auch ein paar Coverversionen auf diesem Album zu hören gibt, von denen die erste im Original von Schleim-Keim stammt und mit "In der Kneipe zur trockenen Kehle [2003]" (Track 5; Anspieltip I) den ersten rundum hörbaren Song mitbringt. Da passt das selbstgeschriebene "Alkohol [2003]" (Track 6) thematisch bestens ran. Schleim-Keim sind auch eine der vergleichbaren Bands (soundmäßig), wobei Exkrement Beton auch in die Zeit der ganz frühen Punkphase der Onkelz gepasst hätten, vermutlich hätte Walterbach Exkrement Beton auch auf dem Kultsampler "Soundtracks zum Untergang" untergebracht?!

Der erste Song mit echter Message wirft (zumindest für mich) ein völlig neues Potentialbild auf Exkrement Beton, die mit "Sag mal wirklich [2003]" (Track 7; Anspieltip II) das Thema Gewalt gegen Punks/andersaussehende Menschen thematisch zu Gehör bringen. Genau genommen kann man dabei sogar den Hang des Menschen zur Gewalt/Konflikten/Krieg im Kern des Textes ausmachen. Was eine einfache Frage so alles für Gedanken anstoßen kann...

Vom Sound her tönt "Alkohol heilt alle Wunden [2003]" (Track 8) irgendwie schon besser produziert und geht weg vom Rotzgesang, d. h. man schickt sich an klarer verstanden zu werden. Das klingt teilweise gesanglich schräger als die Stücke zuvor, wenn auch musikalisch reifer. Der Gesang wirkt zu konzentriert. Das folgende "Ficken [2003]" (Track 9) hingegen fährt die guten Ansätze direkt wieder platt und kehrt auch zum Rumpel-Rotze-Sound zurück. Zwar 'ne ehrliche Nummer, aber auch eher aus der Pubertätsabteilung. ;-) Wer auf "Saufen, Ficken, Oi" steht, kann hier gedankenlos reinhören. Was die Songs immer wieder aufwertet, sind die Samples, die so manchen Song einleiten, so auch bei "Ich lache [2003]" (Track 10), der übrigens der letzte aus dem Jahr 2.003 ist. Chronologisch geht es mit dem "Südlied [2004]" (Track 11) nach ein Jahr später und kredenzt einen etwas röhrenartigen Proberaumsound. Wird hier eigentlich der "BFC" oder der "BSC" besungen? Musikalisch hat das ja zumindest irgendwie irgendwas.

Danach gibt es wieder einen Besuch in der Coverversionabteilung. "Barbara (Live) [2005]" (Track 12) führt zum Original der Lokalmatadore und bringt 'ne klasse Liveatmosphäre mit, die fern von digitaler Aufbereitung 'ne Menge Spirit innehat. Klingt nach 'ner fetten Party. Das haben Exkrement Beton sicher auch so gesehen und packen mit "Der notgeile Onkel (Live) [2005]" noch einen Livetrack obendrauf, der nichts anderes als der Onkelz Pogoklassiker (aus deren eigener Punkphase) "Ich lieb' mich" ist. Mit "Pech [2011]" (Track 14) geht es produktionstechnisch wieder in deutlich klarere Formen über (auch gesanglich). Seltsam nur, dass das Songende so abrupt ist. "Ich hasse Menschen [2011]" (Track 15; Anspieltip III) hingegen passt sicher zur zunehmenden Entfremdung innerhalb der Gesellschaft/untereinander und dürfte Live nicht aus dem Exkrement Set wegzudenken sein?!

Andere Songtitel wie "Uftata [2016]" (Track 16) kenne ich hingegen nur aus dem Fun Grindcore Genre, wenngleich es von der Taktgebung her typisch Punk ist. Musikalisch (auf dieser Scheibe) bislang unerreicht in Sachen Abwechslung und auch mit Themenbezug zum Punk der heutigen Zeit kam "Killernieteniro [2016]" (Track 17; Anspieltip IV) bereits beim Erstdurchlauf zu meinen Favoriten hinzu, wenngleich der Gesang eher clean gehalten ist und nicht ganz unfreiwillig stellenweise ingesamt an Müllstation erinnert. Und wenn man gedanklich schon in Sachsen-Anhalt ist, kann man auch direkt via Pogoexpress Cover "Bierkneipe [2016]" mal nach Sachsen rüber, um danach in Eberswalde bei den Jungs von Klartext zu landen und auch da Coverstation zu machen - "Edeltraut [2016]" (Track 19), bei dem vor allem Exkrement Beton Drummer Franky schön den Tempozug fahren lässt. Zum Finale gibt es das Die Pocken Cover "Wölfe im Schafspelz [2016]" feat. Markus (*7er Jungs) obendrauf.

'Ne ziemlich lange Scheibe mit Ups and Downs. Vereinzelt, vor allem dank des schönen Old School Rumpelsounds, aber echt klasse. Ich hatte vorab deutlich weniger erwartet als ich Coverartwork und Titel sah.

6,8/10 Schafe Schüsse

 

DannyB am 15. Oktober 2017

 
Underdog Fanzine

EXKREMENT BETON haben nach eigenem Bekunden beim Aufräumen ihres Proberaumes unveröffentlichte Aufnahmen gefunden.
20 Songs aus den Jahren 2003 - 2016. Beim Hören denke ich bei mir, hätten ist den Proberaum bloß nie aufgeräumt. Andererseits ist das hier auch ein Stück Alltagskultur einen beinharten, echten Punkrockers, der sich das Recht, grüne Haare zu tragen, teuer erkaufen musste und sich gegen Eltern, Lehrer, Gefängniswärter, zur Wehr gesetzt hat. Infantile und primitive Inhalte im Uffta-Uffta-Rhythmus lassen den Pogoexpress seine Runden drehen. Bier und Mädchen, Feiern und Ficken bestimmt die Alltagskultur, in der gewöhnliche Dinge idealisiert und als Leitmotiv besungen werden. Wo andere einen großen Sack voller Illusionen bis ins Erwachsenenleben mitschleppen, andere ihre Neurosen und Psychosen pflegen oder bekämpfen, folgen EXKREMENT BETON heiter und fröhlich ihre niedrigen Instinkte und versuchen, eine hoffnungsvolle Atmosphäre zu schaffen, die die abgespaltene Männlichkeit repräsentiert und das zu schwache Ich kompensiert. Dafür lockt der rumpelige OI-Fun-Sound Schlapp-Irotragende Spezies wie die Scheißhausfliegen an, die um die letzte Dose Bier oder das letzte Klopapier kämpfen und dem Leben wieder einen Sinn zu geben.

11. Oktober 2017

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